Die World Hepatitis Alliance führt seit drei Jahren die Kampagne „Hepatitis kann nicht warten!“ durch. Anlässlich dazu gilt der 28. Juli als Welt-Hepatitis-Tag. Das Motto des diesjährigen Welt-Hepatitis-Tages in Deutschland lautet: „Ich warte nicht. Ich handele!“ Dieser Aufruf soll Menschen dazu ermutigen, Eigeninitiative zu zeigen, indem sie sich impfen lassen, sich auf Hepatitis-Viren testen lassen und falls sie bereits an chronischer Hepatitis leiden, eine angemessene Behandlung suchen.
Hepatitis bedeutet Leberentzündung. Eine Leberentzündung kann mehrere Gründe haben, die nichts mit den Viren zu tun haben. Wie beispielsweise durch eine Fettleber oder zu hohem Alkoholkonsum. Der Welt-Hepatitis-Tag dreht sich jedoch nur um die Hepatitis-Viren und darum ihre Prävention zu fördern und den Zugang zu Tests und Behandlungen zu verbessern.
Es gibt fünf bekannte Arten von Hepatitis-Viren.
Hepatitis A ist die harmloseste Form der fünf Viren, da sie nicht chronisch wird und von selbst heilt. Dennoch kann der Virus für ältere, immunschwache und leberkranke Menschen gefährlich sein. Übertragungswege sind sexueller Kontakt und Schmierinfektionen. Hepatitis A ist hoch infektiös, aber nur für kurze Zeit ansteckend. Glücklicherweise gibt es eine Impfung gegen das Hepatitis-A-Virus.
Das B-Virus wird über Körperflüssigkeiten wie Blut und Speichel übertragen. In 2-5% der Fälle führt eine Ansteckung zu einer chronischen Erkrankung, jedoch heilt sie in den meisten Fällen von selbst aus. Menschen, die eine Hepatitis-B-Infektion überstanden haben, sind meist immun. Schwangere Frauen können das Virus auf ihr ungeborenes Kind übertragen. Es gibt keine Heilung für das Hepatitis-B-Virus, aber es kann mit Medikamenten unterdrückt werden. Glücklicherweise gibt es auch hier eine Impfung gegen das Hepatitis-B-Virus.
Eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus ist im alltäglichen Leben eher unwahrscheinlich. Die Hauptübertragungsart ist direkter Blutkontakt, während eine Ansteckung durch Geschlechtsverkehr selten ist. Leider wird die Infektion bei 80% der Fälle chronisch. Es existiert keine Impfung gegen das Hepatitis-C-Virus, aber es kann gut mit Medikamenten behandelt werden.
Das Hepatitis-D-Virus ist das gefährlichste der Viren, da es das Risiko einer Leberzirrhose stark erhöht. Die Übertragung erfolgt über Blut und Sexualkontakt. Es kann nur in Verbindung mit dem Hepatitis-B-Virus existieren, da es dessen Hülle für die Vermehrung benötigt. Zum Glück gibt es Medikamente gegen das Hepatitis-D-Virus. Die Impfung gegen das Hepatitis-B-Virus schützt auch vor dem Hepatitis-D-Virus.
Das Hepatitis-E-Virus wird über Blutprodukte und den Verzehr von rohem Fleisch übertragen. Personen in Berufen mit engem Kontakt zu Tieren sind besonders gefährdet. In den meisten Fällen heilt die Erkrankung von selbst (99% der Fälle). Symptome einer Infektion können eine gelbverfärbte Haut und Augen sein. Bei den Hepatitis-E-Viren Genotyp 1 und Genotyp 2 kann es bei Vorerkrankungen und Schwangeren sogar zu Leberversagen kommen, jedoch kommen diese Virenformen hauptsächlich in Afrika und Asien vor. Der in unserer Region vorkommende Genotyp 3 verläuft meist chronisch und kann innerhalb von drei Jahren zu einer Leberzirrhose führen, ist aber eher selten. Es gibt eine Impfung gegen den Hepatitis-E-Virus Genotyp 1 in China.