Warnstreiks im ÖPNV haben begonnen - auch in Heilbronn stehen die Busse still

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In sieben Städten in Baden-Württemberg hat der Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr begonnen. Von den rund 6500 Beschäftigten erwartet die Gewerkschaft Verdi am Freitag eine Beteiligung von etwa 60 Prozent, wie ein Sprecher heute Morgen schätzte. Betroffen sind vom ganztägigen Warnstreik neben Heilbronn die Städte Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Baden-Baden, Esslingen und Konstanz. Voraussichtlich werden dort alle Busse und Bahnen stillstehen. Die Stadtwerke Heilbronn schreiben außerdem dass  nicht nur alle Busse, Stadtbahnen, sondern auch die Industrie- und Hafenbahn der Stadtwerke Heilbronn nicht fahren. Auch das Abo-Center bleibt geschlossen. Der Streik beginnt ab Dienstbeginn und endet mit Dienstschluss.

Verdi verhandelt für bessere Arbeitsbedingungen

Derzeit verhandelt Verdi in allen Bundesländern außer in Bayern parallel über bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsbetriebe. Auch in den anderen Ländern soll es am Freitag Warnstreiks geben.

Die erste Verhandlungsrunde mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband Baden-Württemberg (KAV) war zum Wochenbeginn ohne Einigung zu Ende gegangen. KAV-Hauptgeschäftsführerin Sylvana Donath sagte: „Die Beschäftigten profitieren ab März schon von historisch hohen Gehaltssteigerungen von über 12 Prozent.“ Nun habe Verdi trotz dieser Gehaltssteigerung weitere Forderungen aufgestellt, die das Gehalt zusätzlich um mehr als 30 Prozent erhöhen würden. Nun müsse es in den Verhandlungen darum gehen, gemeinsam weitere Verbesserungen bei der Attraktivität der Arbeitsplätze zu erreichen. Diese müssten aber finanzierbar bleiben.

Ein Umsetzen sämtlicher Verdi-Forderungen würde etwa den durchschnittlichen Bruttolohn für Beschäftigte im Fahrdienst auf mehr als 5200 Euro erhöhen. „Das wäre fernab jeglicher Realität.“

Arbeitgeber: „Verdi will bloß auf die Pauke hauen“

Donath sagte weiter, der Warnstreik kurz nach Verhandlungsbeginn zeige deutlich, dass es Verdi derzeit weniger um eine tragbare Lösung geht, sondern darum, zulasten der Fahrgäste zunächst richtig auf die Pauke zu hauen. „Pendlerinnen und Pendler, Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern und viele andere zahlen einmal mehr die Zeche für gewerkschaftliche Unvernunft.“ Die nächste Gesprächsrunde für die nach Gewerkschaftsangaben rund 6500 Beschäftigten im Südwesten soll Anfang kommender Woche stattfinden.

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