Gewaltkriminalität auf Zehnjahreshoch

Die Gewaltkriminalität im öffentlichen Raum in Baden-Württemberg ist so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Zahl der Delikte in dem Bereich stieg im vergangenen Jahr um 12,3 Prozent auf 10 101 Fälle, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Innenministerium erfuhr. Gewaltkriminalität umfasst viele schwere Straftaten wie gefährliche Körperverletzung, Raub, Vergewaltigung, Totschlag und Mord. Die Zahl der Straftaten, bei denen in der Öffentlichkeit eine Person mit einem Messer bedroht, verletzt oder gar getötet wurde, nahmen im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 13 Prozent zu. Innenminister Thomas Strobl wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass das Land 2022 den Kommunen den Weg frei gemacht habe, Waffen- und Messerverbotszonen einzurichten. Der CDU-Politiker will am Donnerstag die polizeiliche Kriminalstatistik vorstellen.
Die Aufklärungsquote liege bei knapp über 70 Prozent. Gewaltkriminalität ist der Statistik zufolge ein klar männliches Phänomen: Neun von zehn Tatverdächtigen und vier von fünf Opfern sind Männer. In mehr als 60 Prozent der Fälle hat das Opfer keine Beziehung zum Täter. Jeder zweite Verdächtige ist deutsch.