Größte Captagon-Drogenküche in Deutschland: Angeklagter sagt aus

Es war das bisher größte Drogenlabor für Captagon in Deutschland, das die Polizei letzten Juli in Regensburg entdeckt hat. Im Prozess am Landgericht Ellwangen hat jetzt einer der beiden Angeklagten gestanden, zumindest teilweise beteiligt gewesen zu sein. Der zweite Angeklagte äußerte sich noch nicht.

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden 52 und 31 Jahre alten Männern unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vor.  Die beiden Syrer sollen im Auftrag des Vaters des 31-Jährigen ein Amphetamin-Gemisch zu Captagon-Tabletten verarbeitet haben. Die Drogen sollten nach Saudi-Arabien verkauft werden. Captagon macht hochgradig abhängig und kann Depressionen, Halluzinationen und Angstzustände auslösen.

Drogenküche versteckt in Werkstatt

Die besagte Drogenküche haben Ermittler in den Räumen und auf dem Gelände einer Werkstatt in Regensburg sowie in den Privaträumen des Werkstattinhabers im oberpfälzischen Bruck entdeckt. Dort fanden sie über 300 Kilo Amphetamin. Der Werkstattinhaber und Vater des 31-Jährigen ist seitdem auf der Flucht.

Angeklagter „war neugierig“

Zum Prozessauftakt las der Verteidiger des Angeklagten eine Erklärung seines 52-jährigen Mandanten vor. Er habe den Werkstattinhaber Anfang 2023 bei der Autoreparatur kennengelernt. Als dieser ihm von seinen Drogengeschäften erzählte, soll er den Angeklagten um Hilfe gebeten haben. Weil er selbst Captagon konsumiert habe, zeigte er Neugier.

Der Angeklagte gab zu, dass er dem Inhaber geholfen habe, Werkzeug und Streckmittel für die Drogenherstellung besorgt habe. In seiner Erklärung gab er an, dass er Hoffnung hatte, seinen regelmäßigen Drogenkonsum durch die Geschäfte finanzieren zu können.

Das Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Ellwangen sprachen nach dem Fund damals vom größten bisher bekannten Drogenlabor für Captagon in Deutschland. Jedoch wurde nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft inzwischen ein noch größeres entdeckt.

Ein Urteil wird noch im März erwartet. Verhandelt wird vor dem Landgericht Ellwangen, weil einer der Angeklagten bis zu seiner Verhaftung in Heidenheim wohnte.

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