Zahl der Geflüchteten steigt: Landrat befürchtet "akute Überforderung"

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Auch im Kreis Ludwigsburg steigt die Zahl der Geflüchteten weiter an. Landrat Dietmar Allgaier schlägt deswegen jetzt Alarm. Wir brauchen eine Lösung, sonst droht eine akute Überforderung von Kreis und Kommunen, sagt er. In diesem Monat hat der Kreis 290 Geflüchtete aufgenommen. Das sind rund 80 mehr als bislang geplant und mehr als doppelt so viele Menschen als noch im Frühjahr. Insgesamt hat der Landkreis in diesem Jahr bereits 1.380 geflüchtete Menschen vorläufig untergebracht sowie 519 ukrainische Geflüchtete aufgenommen und den Städten und Gemeinden in die Anschlussunterbringung zugeteilt.

Neue Notunterkünfte werden wohl benötigt

Auch für die kommenden Monate wird mit einer erhöhten Zahl an geflüchteten Menschen gerechnet, die der Kreis unterbringen muss. Hintergrund sind die stark gestiegene Zugänge Geflüchteter nach Baden-Württemberg. Sollten die Zugangszahlen auf aktuellem Niveau bleiben oder weiter steigen, würden noch in diesem Jahr neue Notunterkünfte benötigt. Der Landrat fordert, die Zuwanderung zu begrenzen, sowie klarere Regelungen und schnellere Verfahren.

Lösung von Bund und Europa gefordert

Der Landrat bemängelte, dass es zwei Arten von Zuwanderung gebe – jene nach Europa und jene von Europa nach Deutschland. Auch deshalb werde es immer schwieriger, bei den Bürgerinnen und Bürgern auf Verständnis zu stoßen, wenn Turnhallen geräumt würden, es keine freien Plätze in den Kitas mehr geben würde und auch die ärztliche Versorgung überbelastet sei. „Dass es für die Migrationskrise keine leichte Lösung gibt, darf uns und vor allem die Politiker auf Bundes- und auf europäischer Ebene nicht davon abhalten, sich dieser enormen Herausforderung zu stellen“, fordert Allgaier.

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