Stand: 18. Mai 2023, 15:20 Uhr
Autor: Tobias Zimmermann
Collage: Symbolbild
An einigen Orten in Baden-Württemberg sollen Störgeräuschsender Jugendliche vertreiben - und das auch in Zukunft. Nicht nur bei uns sind solche Anlagen in Betrieb, sondern deutschlandweit und darüber hinaus. Manche Kommunen montieren die Sender nach öffentlichen Debatten wieder ab, die Stadt Freiberg am Neckarnutzt sie jedoch weiterhin, teilte eine Sprecherin der Stadt mit. Ausgelöst hatte die Debatte ein Beitrag des "ZDF Magazin Royale", in dem die Störsender thematisiert wurden.
Nur Jugendliche und junge Erwachsene bis etwa 25 Jahren können den hochfrequenten Ton hören, den die Sender abspielen.. In Freiberg am Neckar gebe es seit März 2021 zwei solche Anlagen auf dem öffentlich nicht zugänglichen Gelände der Kasteneck-Grundschule, erklärte die Sprecherin. "Die Geräte wurden dort angebracht, weil sich Jugendliche abends und nachts immer wieder unerlaubterweise Zutritt zum nicht öffentlich zugänglichen Gelände verschafft haben und es zu wiederholten, erheblichen Sachschäden durch Vandalismus kam", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Seitdem seien die Vorfälle weniger geworden, aber nicht komplett verschwunden. Um Grundschüler zu schützen, halte man an der Nutzung der Anlagen fest.
Die Landesarbeitsgemeinschaft Mobile Jugendarbeit/Streetwork mit Sitz in Stuttgart kritisiert solche Maßnahmen. Es sei gesellschaftlich hochgradig problematisch, dass junge Menschen - vor allem an ihren Treffpunkten - als Problem gesehen und in einem Atemzug mit Vandalismus genannt würden, sagt eine Sprecherin.