Stand: 9. November 2022, 17:00 Uhr
Autor: Tobias Zimmermann mit Material der dpa
Foto: Symbolbild Adobe Stock
In keiner anderen deutschen Region sind die Menschen der Krankenkasse Barmer zufolge gesünder als im Kreis Tübingen. Der Kreis Tübingen trägt im Vergleich zum Bundesgebiet nur 70 Prozent der durchschnittlichen Krankheitslast. Das ist ein Ergebnis aus dem sogenannten Morbiditäts- und Sozialatlas der Krankenkasse Barmer hervorgeht, der für jeden im Internet einsehbar ist. Auf Platz zwei liegt direkt hinter dem Kreis Tübingen der Ostalbkreis.
Die Tübinger sind nicht nur besonders gesund, sondern auch am wenigsten von Herzerkrankungen betroffen, das gilt auch für Freiburg und den Landkreis, der Rhein-Neckar-Kreis und der Neckar-Odenwald-Kreis dagegen liegen deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
Der Atlas zeigt auf der Basis der Versichertendaten, wie stark die Menschen unter anderem in Baden-Württemberg von Krankheit betroffen sind. Der Hohenlohekreis ist demnach mit einer Gesamtbelastung von 106 Prozent landesweit am häufigsten von Krankheiten betroffen, dicht gefolgt von den Städten Pforzheim und Mannheim (je 104).
In Sachen Hautkrankheiten gibt es laut dem Barmer-Atlas ein Gefälle von Süden nach Norden. Der Kreis mit den wenigsten Hauterkrankungen ist Tuttlingen, am stärksten betroffen sind in dieser Krankheitsgruppe die Menschen im Main-Tauber-Kreis.
Die Krankheitslast oder Morbidität misst die Häufigkeit von Erkrankungen. Baden-Württemberg schneidet nach Angaben von Barmer-Landesgeschäftsführer Winfried Plötze bei der Belastung durch Krankheiten überaus gut ab: Der Südwesten sei das Flächenland, dessen Menschen mit 88 Prozent des Bundesdurchschnitts die geringste Krankheitslast zu tragen habe, sagte er am Mittwoch in Stuttgart. „Da können ansonsten nur die Stadtstaaten Bremen und Hamburg mithalten.“
Für den Atlas hat die Barmer nach eigenen Angaben die Daten der stationären und ambulanten Behandlungen ihrer Versicherten aus den Jahren 2018 bis 2020 ausgewertet. Von diesen lebten rund 777 000 in Baden-Württemberg. Die Zahlen werden fortlaufend aktualisiert. Die Studie sei repräsentativ, sagte Plötze.