Schüsse in der Osternacht: Mutmaßliche Täter schweigen weiter zu Tat in Asperg

16. Januar 2024 , 16:06 Uhr

Im Mai wird ein 18-Jähriger in Asperg erschossen, ein Gleichaltriger schwer verletzt. Zum "Warum" schweigen die mutmaßlichen Täter weiterhin.

Das 18-jährige Opfer soll sich vor den tödlichen Schüssen auf einem Parkplatz in Asperg keiner Gefahr bewusst gewesen sein, sagt dessen Mutter. „Er hat zu mir nur gesagt ‚Bis später‘, es war eigentlich alles normal“, sagte sie als Zeugin am zweiten Prozesstag gegen die drei mutmaßlichen Täter vor dem Landgericht in Stuttgart. Er habe lediglich „kurz etwas klären“, vielleicht auch in einem Konflikt vermitteln wollen, soweit sie wisse. „Er war schon immer für andere gerne ein Streitschlichter“, sagte die Mutter. Erst als sie den Hubschrauber über Asperg gehört habe, habe sie sich Sorgen gemacht.

Anfangs war erwartet worden, dass die drei Angeklagten im Alter zwischen 18 und 21 Jahren zu der Tat aussagen. Doch die mutmaßlichen Täter schwiegen weiterhin zu der Tat am vergangenen Osterwochenende. Laut ihren Anwälten wollen sie später eine Erklärung abgeben. So bleibt auch nach dem zweiten Prozesstag die wichtigste Frage für die Angehörigen unbeantwortet – die nach dem „Warum“. Der Prozess wird nächste Woche fortgesetzt.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern unter anderem Totschlag vor. Durch mehr als 20 Schüsse sollen die beiden Deutschen und der Serbe einen 18-Jährigen getötet und seinen damals gleichaltrigen Bekannten lebensgefährlich verletzt haben. Die Opfer und die mutmaßlichen Täter kannten sich vor der Tat bereits.

Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft ist so gut wie sicher, dass die tödlichen Schüsse auf dem Parkplatz nicht in Zusammenhang mit der Gewaltserie stehen, die seit Monaten die Region um Stuttgart erschüttert. Höhepunkt dieser blutigen Bandenfehde war bislang der Anschlag mit einer Handgranate auf eine Trauergemeinde in Altbach.

Jugendliche Justiz Kriminalität Landgericht Stuttgart Prozess Schüsse

Das könnte Dich auch interessieren

03.11.2025 Schwäbisch Gmünd: Nach Messerangriff in Hospitalgasse — Prozess gegen zwei junge Männer beginnt am Landgericht Ellwangen In Schwäbisch Gmünd beginnt am 3. November vor dem Landgericht Ellwangen der Prozess gegen zwei junge Männer im Alter von 20 und 26 Jahren, denen ein Messerangriff vorgeworfen wird. Der Tatvorwurf lautet auf versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Die beiden Männer sollen in der Nacht zum 17. Mai in der Hospitalgasse in der 09.09.2025 Schüsse im Linienbus: Jugendlicher bedroht Schülerin in Niedernhall Ein 16-Jähriger hat am Samstag in Niedernhall (Hohenlohekreis) eine 14-Jährige zunächst an einer Bushaltestelle und später im Bus mit einer Luftdruckpistole bedroht. Während der Fahrt hielt er ihr mehrfach die Waffe ins Gesicht und gab beim Aussteigen drei Schüsse in den Innenraum des Busses ab – verletzt wurde niemand. Die Polizei stellte die Pistole sicher 19.12.2024 Urteil im Doppelgängerinnen-Prozess: Beide Angeklagte wegen Mordes verurteilt Im sogenannten Doppelgängerin-Prozess sind eine 25 Jahre alte Frau und ihr 26-jähriger Bekannter wegen Mordes zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden. Weil die Ingolstädterin hatte nach Ansicht des Gerichts untertauchen und als tot gelten wollte, hat sie eine 23-Jährige aus Eppingen umgebracht. Die 25-Jährige soll in einem sozialen Netzwerk im Internet gezielt nach einer ihr ähnlich 26.11.2025 Urteil im Prozess um tödliche Schüsse in Bad Friedrichshall erwartet: Staatsanwaltschaft fordert Höchststrafe Im Prozess um die tödlichen Schüsse auf zwei Kollegen in einem Betrieb in Bad Friedrichshall steht heute das Urteil an. Angeklagt ist ein Mann, der laut Staatsanwaltschaft Anfang Januar maskiert aus Neid und Wut in die Werkhalle gekommen sein soll, um während der Spätschicht auf drei Kollegen zu schießen. Zwei Brüder im Alter von 49